Die Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr zweifelt an der Möglichkeit, die Verkehrsnachfrage über die Preisbildung sinnvoll zu steuern.
- Arbeitnehmende können ihre Arbeitszeiten oft nicht frei wählen. Sie setzen sich schon heute nicht freiwillig in überfüllte Züge.
- Um einen namhaften Verlagerungseffekt zu erzielen, müssten die Preise zu Spitzenzeiten über ein sozial tragbares Mass hinaus erhöht werden.
Das Generalabonnement muss ohnehin aus der Preisdifferenzierung herausgenommen bleiben. Immerhin übernehmen die 480‘000 GA-Kunden sowie die Verbundabonnemente mit ihren im Voraus bezahlten Preisen die Grundfinanzierung des öffentlichen Verkehrs. Dieses stabile und transparente System in Frage zu stellen ist fahrlässig.
Preisdifferenzierungen machen den öV intransparent und kompliziert. Nicht von ungefähr haben Länder mit solchen Systemen einen tiefen Modal-Split.
Zudem weist die IGöV darauf hin, dass die vollen Züge einen hohen Kosten-deckungsgrad aufweisen. So liesse sich wohl gerade so gut die Frage stellen, ob nicht die Preise in den schlecht ausgelasteten Zügen und Bussen erhöht werden müssten. Dies will natürlich zu Recht auch niemand. Dass Mobility Pricing strassenseitig angesetzt wird, macht aber Sinn. Zu Pendelzeiten sitzt im Durchschnitt nur gut eine Person pro Auto.